Film-Rezension ©2006 by Nicole Rensmann Stephen Kings »Kingdom Hospital« Kleine Warnung vorab: SPOILERGEFAHR! Das von Stephen King erschaffene »Kingdom Hospital« basiert auf der von Lars von Trier produzierten dänischen Serie »The Kingdom – Hospital der Geister«. Während das Original große Erfolge gefeiert haben soll, blieb es beim »Kingdom Hospital« bei nur einer Staffel und sinkenden Quoten, dabei hätte mit etwas mehr Struktur aus der Serie eine runde Sachen werden können. Bei 13 Episoden, von denen Pilotfilm und Finale Doppellänge haben, muss von Anfang an alles sitzen. Leider aber gelingt es den Machern der Serie nicht, eine klare Linie reinzubringen - und so stellt sich schon zu Beginn die Frage: Was ist das »Kingdom Hospital«? Auf der Hülle steht: Ein Krankenhaus mit übernatürlichen Kräften. Im Pilotfilm – den ersten beiden Folgen – werden Stephen King Fans an seinen schweren Unfall erinnert, den er nur knapp überlebte. Wie Stephen King, wird auch der Künstler Peter Rickman – ein bekannter Maler – auf der Landstraße von einem Lieferwagen überfahren. Der mehrfach vorbestrafte Fahrer wird von seinem Hund abgelenkt, übersieht somit den joggenden Passanten und begeht anschließend Fahrerflucht. Peter Rickman bleibt schwerverletzt am Straßenrand liegen und wird von einem von ihm schon mehrfach gezeichneten »Ameisenbär« auf die Straße gezogen. »Hilfst du mir, helfe ich dir!«, sagt der Ameisenbär. Rickman wird daraufhin von einem Truckfahrer gefunden und ins »Kingdom Hospital« gebracht. Im Laufe der Serie wird allerdings nicht klar, ob er ihm zuvor nur im Traum erschienen ist oder wo er dem sprechenden Ameisenbär schon einmal begegnet ist. Der verheißungsvolle Spruch seines tierischen Retters wird sich schon bald bewahrheiten. Im Laufe der einzelnen Episoden erfahren wir, dass auf dem Grund des Kingdom Hospitals einst eine Fabrik gestanden hat, in der viele Kinder bei einem Brand starben. Die hypochondrisch veranlagte Mrs. Druse, ein Medium und für Stephen Kings Fans keine Unbekannte, hört jedoch die Stimmen der Toten, im Besonderen das Weinen und Rufen eines kleinen Mädchens. Mit Hilfe von dem im Koma liegenden Peter Rickman und dem immer wieder auftauchenden Ameisenbär gelingt es ihr schließlich, den Namen des Mädchens herauszufinden: Mary war einst das Zeitmädchen in der Textilfabrik und sagte den anderen Arbeitern die Stunden an. Sie selbst erlitt jedoch ein schlimmeres Schicksal als den Tod im Feuer, und nur Mrs. Druse kann ihr helfen - doch sie schafft es nicht allein! Während die episodenfüllenden Plots oft zu oberflächlich sind, verdichtet sich allerdings die Story um Mary: Ihr Begleiter, der Ameisenbär – der, wie sie erzählt, heilen und töten kann – entpuppt sich nicht nur als ihr eigener Beschützer. Auch Peter Rickman steht er immer wieder zur Seite. Etwa in der Mitte der Staffel werden die Folgen schließlich strukturierter: Die 9. Folge schrieb - wie die Folgen 1 bis 5, 10 sowie 12 bis 13 - Stephen King, und natürlich geht es darin um Baseball - eine schöne Geschichte mit einem netten Ende. Als Running-Gag entpuppt sich der Hausmeister Johnny B. Goode, der in der gesamten Staffel zwar immer gesucht, aber nie anwesend ist und somit meist vertreten wird. Erst im Finale stellt er sich vor, und es ist niemand anderer als Stephen King persönlich. Überzeugend spielt er seine trockene Mini-Rolle! Trotz einiger gelungen Episoden der 13-teiligen Serie ist die Handlung unlogisch. Lächerlich wird es, wenn auch Blondy, ein Schäferhund, in Gedanken mit den Menschen spricht und er – zusammen mit Antibus – nicht das einzige sprachgewandte Tier bleibt. Wirklich nervig sind die Untertitel in der deutschen Fassung. So werden jegliche englischen Wörter ins Deutsche übersetzt eingeblendet. Nun weiß auch der Dümmste, das Emergency Notaufnahme heißt oder bei Notruf 9-1-1 gewählt werden muss.
Kingdom Hospital im Internet auf ABC Website Andrew McCarthy http://www.andrewmccarthy.com/ |